Lexikon: Fakt oder Fake
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Aggregatoren
Ein Nachrichten-Aggregator ist ein Programm, das anhand von Algorithmen einzelne Meldungen auswählt und den Nutzer:innen präsentiert. Bekannte Beispiele sind etwa Google News, Yahoo Nachrichten oder Social Network Seiten wie Facebook oder Twitter.
Algorithmus
Ein Algorithmus ist eine Abfolge von fest eingestellten Anweisungen, die Schritt für Schritt ausgeführt werden. Besonders in der Mathematik und der Informatik sind Algorithmen sehr wichtig. Google etwa benutzt komplexe mathematische Formeln, um den Stellenwert einer Website für dein Suchwort zu bestimmen. Job-Matching Algorithmen schlagen uns passende Stellenangebote vor, während Navigationsgeräte uns mithilfe eines Algorithmus die kürzeste Route vorschlagen. Auch in Sozialen Netzwerken spielen A. eine wichtige Rolle. Dank ihnen können die Betreiber:innen uns Beiträge präsentieren, für die wir uns interessieren könnten, uns Personen als Freunde vorschlagen, die wir bzw. Leute aus unserer Kontaktliste kennen, oder uns auf Veranstaltungen in unserer Nähe aufmerksam machen. Siehe auch → Filterblase → Echokammer.
Alternative Medien
Alternative Medien bieten eine Gegenöffentlichkeit zu sog. → Mainstreammedien, etablierten Parteien und politischen Institutionen. Durch sie soll die angebliche Meinungsdominanz der → Mainstreammedien aufgehoben werden. Bei der Produktion der Inhalte werden → Qualitätskriterien des journalistischen Arbeitens wie das Prinzip der Ausgewogenheit missachtet. Ihre Urheber sind keine neutralen Journalist:innen, sondern politisch motivierte Bürger:innen, die ihre eigene Meinung vertreten. Durch Alternative Medien können Informationen mit Nachrichten-Charakter mit konkreten Eigeninteressen verbreitet werden. Alternativen Medien und deren Systemkritik sind aktuell oftmals im rechten politischen Spektrum angesiedelt. → Rechts-alternative Medien, → Qualitätskriterien.
Astroturfing
Der Begriff meint eine künstliche Graswurzelbewegung und ist ist von der amerikanischen Firma „Astroturf“ abgeleitet. Diese stellte seit den 1960ern Kunstrasen her, der täuschend echt aussehen soll. Beim Astroturfing wird eine Meinung versucht so zu verbreiten, als ob diese von vielen (einfachen) Leuten als eine Art Graswurzelbewegung getragen würde. Tatsächlich wird aber eine Meinungsströmung fabriziert von einer oder mehreren Agenturen bzw. poltitischen Akteuren um einen öffentlichen Konsens oder eine breite Unterstützung/Ablehnung vorzutäuschen. Um diese/n zu erreichen werden zum Beispiel von Fake-Accounts Kommentare verbreitet, Posts geliked oder Leserbriefe an Zeitungen geschickt. Dies geschieht zu vielen Themen, zuletzt viel zum Ukrainekrieg von russischer Seite aus (bspw. dass der Buchstabe „Z“ von der einfachen Bevölkerung getragen würde), aber auch die deutsche Bahn hat zum Beispiel schon unter Spiegel Artikel Pro -Privatisierungs-Kommentare schreiben lassen. Welche Auswirkung Astroturfing genau hat, ist noch nicht abschließend erforscht.
Backfire Effekt
Gemeint ist damit der psychologische Effekt, dass die Korrektur einer Fake News nicht als Richtigstellung akzeptiert wird und sich die Fehlüberzeugung sogar noch verfestigen kann, während man sich mit der Korrektur auseinandersetzt. Der Backfire Effekt kommt immer dann zum Tragen, wenn es um innere Überzeugungen geht, die sich im Verlauf der Zeit verfestigt haben. Siehe auch → Confirmation Bias.
Bots
→ Social Bots
Cancel-Culture
Eine Praxis, die sich in sozialen Netzwerken entwickelte, mit dem Ziel der systematischen Boykottierung und „Annullierung“ einer Person, die durch zweifelhafte Aussagen oder diskriminierende Handlungen auf sich aufmerksam gemacht hat.
Clickbaiting
Clickbaiting bedeutet auf Deutsch „Klickköder“. Dahinter steckt eine Art Masche im Internet, bei der Inhalte durch Clickbaits mehr Aufmerksamkeit, mehr Zugriffszahlen und ggf. auch mehr Werbeeinnahmen erhalten. Oftmals sind Clickbaits beispielsweise reißerische Überschriften, in denen eine Information steht, die Leser:innen neugierig macht und sie auf „Mehr lesen …“ klicken lässt. Einmal auf der Webseite angekommen, ist man oftmals enttäuscht von den weiterführenden Informationen. Dennoch hat der Clickbait funktioniert, da man auf die reißerische Überschrift bzw. Einleitung hereingefallen ist. Ziel ist es, möglichst viele Klicks zu sammeln, um die Besucherzahlen der Internetseite und damit verbunden auch die Werbeeinnahmen eines dahinterstehenden Unternehmens zu erhöhen.
Confirmation Bias
Zu Deutsch: Bestätigungsfehler. Neigung von Menschen, Informationen und Nachrichteninhalte so wahrzunehmen, dass sie ihre eigene Meinung bestätigen. Dabei werden Informationen ausgeblendet, die dieser widersprechen. Dieses Bedürfnis wird in → Filterblasen und → Echokammern gezielt befriedigt, wo man tendenziell nur mit Inhalten konfrontiert wird, die mit den eigenen Überzeugungen und Ideen konform sind. Der Confirmation Bias ist ein wesentlicher Aspekt der selektiven Wahrnehmung.
Counter Speech
Zu Deutsch: Gegenrede. C. heißt, dass man Hetze und menschenfeindliche Kommentare im Netz nicht hinnimmt, sondern ihnen verbal entgegentritt. So können sich Engagierte verbünden und Menschen, die von → Hate Speech betroffen sind, Unterstützung bieten. Darüber hinaus schafft Counter Speech ein essenzielles Gegengewicht auch für die stillen Leser:innen, die nicht selbst kommentieren, aber sich durch das Lesen von Kommentaren eine Meinung bilden.
Debunking
Das Entlarven von Desinformationen. Die Frage nach dem richtigen Umgang mit Desinformationen im Internet ist umstritten. Sog. Debunking ist dann sinnvoll, wenn die Hinweise auf die Desinformation durch nahestehende Personen erfolgen, da Freunden und Familienmitgliedern generell eine höhere Glaubwürdigkeit zugeschrieben wird. Außerdem ist es wichtig, dass die Richtigstellung einfach formuliert ist, wobei das Berichten von Fakten im Vordergrund steht und Alternativerklärungen für berichtete Ereignisse dargeboten werden sollten. Um mehr Aufmerksamkeit auf die Richtigstellung zu lenken, erweist sich technisch gesehen insbesondere der Einsatz von Videos als erfolgreich.
Desinformation
Desinformationen (engl. “disinformation”) sind falsche, ungenaue oder irreführende Informationen, die erfunden, präsentiert und verbreitet werden, um Gewinne zu erzielen oder bewusst öffentlichen Schaden anzurichten. D. zielt darauf ab, zu manipulieren, also einen falschen Eindruck zu erwecken.
Bei Desinformationen kann man zwischen → Malinformationen, also im Kern korrekten Informationen, die bewusst in einen falschen Zusammenhang gebracht werden, und → Fake News, d.h. per se falschen Informationen, unterscheiden.
Durch die schiere Menge an Informationen wird es immer schwieriger herauszufinden, welche Informationen verlässlich sind und welche nicht. → Desinformationskampagnen nutzen diesen Zustand aus, um Zweifel an etablierten Informationsquellen zu schüren und die Gesellschaft zu spalten. Selbst wenn der D. nicht ganz geglaubt wird, trägt sie zu einem Klima bei, in dem anderen Quellen ebenfalls nicht mehr getraut wird.
Desinformationskampagnen
Sind Aktionen bzw. Maßnahmen, bei denen gezielt falsche Informationen gestreut werden oder der “wahre” Sachverhalt verschleiert wird.
Doxing
Beschreibt das Zusammentragen und Veröffentlichen von persönlichen Daten aus dem Internet, meist mit bösartigen Absichten z.B. um prominente Personen wie Politiker*innen einzuschüchtern.
Echokammer
Beschreibt das Phänomen, dass man sich in sozialen Netzwerken, Instant Messengern etc. meist mit Menschen umgibt, die die gleichen Interessen und Vorstellungen haben wie man selbst. Entsprechend kann man sich gegenseitig in seiner Position bestärken und muss sich nicht mit anderen Meinungen bzw. anderen Standpunkten auseinandersetzen.
Weiterführend: Viele Menschen neigen dazu, sich in den sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten zu umgeben und sich gegenseitig in der eigenen Position zu bestärken. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die eigene Position die Mehrheitsmeinung ist. User*innen mit einer bestimmten politischen Ansicht teilen dabei häufig Inhalte, die aus denselben Quellen stammen (z.B. aus → Alternativen Medien). Das Konzept der Echokammer hängt eng mit der → Filterblase zusammen.
Fake News
Fake News sind eine Art von Desinformationen, die sich auf aktuelle Themen und Ereignisse beziehen und deren Kerninformation empirisch falsch ist. Sie verfolgen das Ziel, die Leser:innen zu täuschen. Die pseudo-journalistischen Fake News werden oft über das Internet, insbesondere über die sozialen Netzwerke verbreitet und sollen die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen. Sie ahmen journalistische Nachrichteninhalte nach, indem sie journalistische Routinen der Nachrichtenpräsentation und -auswahl anwenden. Bei der Produktion von Fake News werden journalistische Rechercheroutinen systematisch missachtet.
Der Begriff Fake News hat zwei Deutungsmuster, da er bisweilen auch von Populist:innen als politischer Kampfbegriff gegen etablierte, klassische Medienangebote verwendet wird: → Lügenpresse (Vorwurf), → Alternative Medien
Faktencheck
Faktencheck-Seiten bieten eine Gegenstrategie für gezielte Desinformation und Lügen in sozialen Netzwerken. Unabhängige Journalist:innen und Rechercheur:innen überprüfen Aussagen anhand erforschter und dokumentierter Daten und Sachlagen auf ihren Wahrheitsgehalt und veröffentlichen die Ergebnisse.
Falschmeldung
→ Misinformation
Falschinformationseffekt
Gemeint ist damit die Verzerrung von Erinnerungen an ein Ereignis durch das unabsichtliche oder gezielte Einbauen von irreführenden Informationen. Dies kann beispielsweise passieren, wenn man in den Medien auf Berichte über ein Ereignis stößt, das man selbst in ähnlicher Form miterlebt hat und im Anschluss daran die in den Nachrichten erwähnten Details in die eigene Erinnerung „einpflanzt”. Viele solcher Konstrukte entstehen aus der Kombination echter Erinnerungen mit Fremdsuggestionen, wobei man dann oft vergisst, woher die Information stammt, sodass Inhalt und Herkunft der Information auseinanderfallen.
False-Consensus-Wahrnehmung
Ist eines der häufigsten Wahrnehmungsphänomene. Menschen tendieren dazu anzunehmen, dass ihre individuellen Eindrücke, Meinungen, Gefühle und Wahrnehmungen allgemein weit verbreitet bzw. vorherrschend sind, indem sie ihre eigene Meinung und die ihres näheren Umfeldes auf die Gesamtheit projizieren. Nutzer:innen, die ihre persönliche Meinung regelmäßig und besonders emotional auf Social Media äußern, beispielsweise Verfasser von → Hate Speech, tun dies häufig in der Annahme, sie vertreten damit die Meinung der gesellschaftlichen Mehrheit.
False-Flag-Aktionen
Beschreiben eine Strategie, um → Desinformation zu verbreiten, bei der Inhalte und Social-Media-Konten gefälscht werden. Dies verfolgt oftmals das Ziel, politische Gegner:innen zu verleumden.
Fehlinformation
→ Misinformation
Filterblase
Das Konzept der Filterblase wurde vor allem von dem Internetaktivisten Eli Pariser geprägt. Demzufolge leben Nutzende im Internet in geschlossenen Informationswelten, die Aufgrund von Personalisierung und Algorithmen nur eingeschränkt Informationen durchlassen. Eine Filterblase ist das eigene Universum an Informationen, in dem wir uns online bewegen. Durch die → Algorithmen werden Menschen nur Informationen angezeigt, die sie interessieren könnten. Andere Informationen, die den Interessen und Standpunkten nicht entsprechen, werden auch nicht angezeigt. Wenn Nutzende in ihren Filterblasen Fake News präsentiert werden, die ihrem eigenen Weltbild entsprechen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Meldungen geglaubt und nicht hinterfragt werden. Uns werden also vorgefilterte Wirklichkeiten in einer (Meinungs-)Blase gezeigt, denen wir oft ohne → Faktencheck vertrauen.
Weiterführende Informationen:
Parisers These ist umstritten, da die Vorstellung einer abgekoppelten Blase, durch die nur ein Bruchteil an Informationen überhaupt durchdringt, bisher nicht belegt wurde. Dies bedeutet aber nicht, dass wir Informationen – bewusst oder unbewusst – nicht selektieren würden. Wenn Menschen Informationen verarbeiten, egal ob analog oder im Netz, so geschieht dies stets anhand einer bestimmten Auswahl an Informationen, die vorher getroffen wurde.Nachrichtenrezeption über Social-Media-Plattformen kann zu einer sog. „Filter Bubble“ beitragen. Dies bedeutet, dass vor allem Informationen rezipiert werden, die das bestehende Weltbild bestätigen bzw. dass die rezipierten Informationen so gedeutet werden, dass sie mit diesem Weltbild in Einklang stehen. Allerdings entsteht diese Filter Bubble nicht in erster Linie, weil die durch Algorithmen gesteuerte Ausspielung von Nachrichteninhalten auf Social-Media-Plattformen gezielt Informationen vor Nutzern verbirgt, sondern vor allem dadurch, dass Nutzer:innen sich bevorzugt Inhalten und Informationsquellen zuwenden, die zu ihrem Weltbild passen. Die Algorithmen greifen hier nur das Nutzer:innenverhalten auf und spiegeln es. Dadurch verstärkt sich der Filter-Bubble-Effekt, der seinen Ursprung allerdings in den unterbewussten Denkmustern einzelner Nutzer:innen hat.
Gegenrede
Siehe → Counter Speech
Hassrede
Siehe → Hate Speech
Hate Speech
H. sind über das Internet und die Sozialen Medien vermittelte Ausdrucksformen, die auf Intoleranz gegen bestimmte Personengruppen gegründet sind (beispielsweise Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Heterosexismus und Religionsfeindlichkeit), Hass gegen diese verbreitet, fördert, rechtfertigt, oder dazu anstiftet, Hass oder Gewalt gegen selbige auszuüben. Siehe auch → Counterspeech.
Hoax
Hoax stammt aus dem Englischen und bedeutet „Scherz“, „Schwindel“ bzw. „Jux“. Im Internet steht der Begriff für Falschmeldungen, die per Internet, Zeitung, E-Mail, Instant Messenger etc. verbreitet und von vielen Menschen geglaubt werden. Auch Kettenbriefe, die per Mail oder Instant Messenger weitergeleitet werden, können zu der Familie der Hoaxes gezählt werden. Die Hoax-Nachrichten selbst sind harmlos. Ratschläge und Handlungsempfehlungen sollten einfach ignoriert werden.
Weiterführende Informationen:
Früher handelte es sich bei Hoaxes meist nur um scherzhafte Warnungen vor vermeintlichen Computerviren, die auf befallenen Systemen zum Beispiel die Festplatte löschen. Heute spielen Hoaxes aber auch bei politischen Desinformation eine Rolle. Zudem zielen Falschmeldungen oft darauf ab, den Ruf bestimmter Firmen oder Organisationen zu diskreditieren. Auch E-Mail-Kettenbriefe zählen zur Hoax-Kategorie – zum Beispiel E-Mails von vermeintlichen Redakteur:innen des Messenger-Dienstes. In der Hoax-Mail steht in aller Regel die Aufforderung, sie an möglichst viele Empfänger:innen weiterzuleiten. Nur so könne der Account auch künftig gratis angeboten werden.
Hostile Media Effect
Darunter versteht man das Phänomen, dass Anhänger:innen einer bestimmten Position bzgl. eines Themas dazu tendieren, die mediale Berichterstattung darüber als unfair wahrzunehmen. Häufig empfindet zwar eine Mehrheit der Mediennutzer:innen die Berichterstattung als ausgewogen. Diejenigen Rezipient:innen allerdings, die die mediale Darstellung als einseitig wahrnehmen, haben überwiegend den Eindruck, sie sei zuungunsten ihrer eigenen Meinung verzerrt. Der H. tritt bei einer neutralen medialen Darstellung eines Themas auf, wenn es sich um einen strittigen Inhalt handelt und eine stark polarisierte Anhängerschaft involviert ist. Personen, die sich stark mit einem Thema befassen, nehmen eine neutrale Medienberichterstattung wahrscheinlich als nachweislich voreingenommen gegenüber ihrem Standpunkt wahr, was wiederum das Vertrauen in die Medien verringert und die politische Polarisierung verstärkt.
Informationskrieg
Rechtsextreme bezeichnen es als „Infokrieg“, wenn sie im Internet Desinformationen und Fake News posten oder Menschen digital angreifen. Es geht Ihnen dabei um den Kampf um die wahren und richtigen Informationen und die Hoheit über diese. Korrekte Informationen sind jedoch bei reichweitenstarken, ausgewogen und nach journalistischen Kriterien berichteten Medien zu finden.
Informationswäsche
Prozess der allmählichen Quellenverdunkelung im Rahmen der Erstellung von Desinformationen.
Klickköder
→ Clickbaiting
Klon
Von einem Klon (auch Reimplementierung) spricht man, wenn Hard-, oder Software (z.B. Website) genau nachgebildet wird. Dabei steht der Klon mit dem Original in direkter Konkurrenz und koexistiert. Klone werden aus Wettbewerbsgründen, Hommage, zur verbesserten Verfügbarkeit, Standardisierung, aber auch, um Seriosität vorzutäuschen, erstellt.
Kognitive Dissonanz
Kognitionen sind Erkenntnisse des Individuums über die Realität. Kognitive Dissonanz bezeichnet in der Sozialpsychologie einen Spannungszustand, der entsteht, wenn ein Mensch Informationen (Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten) verarbeiten muss, die eigentlich unvereinbar miteinander sind. Mit verschiedenen Strategien versucht das Gehirn dann, die innere Harmonie wiederherzustellen bzw. die kognitive Dissonanz zu reduzieren.
Lügenpresse
„Lügenpresse” ist ein politisches Schlagwort, das Misstrauen gegenüber den etablierten Medien, häufig sogar eine fundamentale Ablehnung derselben zum Ausdruck bringt. Dem Wortsinn nach unterstellt es Journalist:innen absichtsvoll falsche Sachverhaltsaussagen bzw. die Verdrehung von Tatsachen. Im erweiterten Sinn meint es Kritik an der vorgenommenen Auswahl von Nachrichten und Meinungen und an den in der Berichterstattung dominierenden Deutungsmustern (Frames) und Narrativen. Ein wesentlicher Teil der Kritik bezieht sich also „nicht auf Wahrheit, sondern auf ein anderes zentrales Qualitätskriterium: Relevanz“ (Hagen, 2015, S.153) – d.h. auf die Frage, was berichtet und was nicht berichtet wird –, sowie auf → Qualitätskriterien wie Neutralität bzw. Unparteilichkeit, Ausgewogenheit, Kritik und Unabhängigkeit. Bei dem Begriff Lügenpresse handelt es sich um einen nationalsozialistisch vorbelasteten Begriff, der im Zuge der Pegida-Bewegung gezielt Verwendung fand, ohne vollständig reflektiert zu werden.
Mainstreammedien
Der Begriff “Mainstream” spiegelt grundsätzlich den kulturellen Geschmack der großen Mehrheit wider. Der Begriff wird u. a. auch als Abwertung bestimmter Bereiche verwendet, so auch in der Presse. Mainstreammedien sind gleichzusetzen mit dem Begriff der Leitmedien, also jenen Anbietern, die die höchsten Auflagen bzw. die meisten Rezipierenden aufweisen, wobei Leitmedium in der Wertung neutral bleibt.
Malinformation
Meint Meldungen, die zwar einen wahren Kern enthalten, die aber manipuliert und selektiert wurden, um jemandem zu schaden oder eine Gesellschaft zu spalten. Darunter fallen alle Formen von Meinungsmache und → Propaganda, die aber falsche Realitäten zeigen, indem z. B. Informationen nur sehr einseitig, bruchstückhaft und unvollständig eingesetzt werden.
Misinformation
Misinformation bezeichnet das unbeabsichtigte Teilen von falschen Informationen und kommt einem ehrlichen Fehler gleich, der nicht das Ziel verfolgt jemandem zu schaden. Dazu zählen journalistische Fehler (→ Falschmeldungen) oder falsch verstandene → Satire. Der Schaden ist im Vergleich mit Desinformation unter Umständen nicht unbedingt geringer, zu mal gerade journalistische Fehler eine große Reichweite haben können. Gründe für Misinformation können verschiedener Natur sein, etwa mangelndes Wissen (vor allem bei der Verbreitung in sozialen Netzwerken durch unwissende Bürger:innen) oder aber mangelnde Qualitätsprozesse und Fehler in Redaktionen.
Multiple Source Effect
Die Neigung, Botschaften dann als glaubwürdiger zu erachten, wenn die Informationen aus unterschiedlichen Quellen stammen. Dies bedeutet, dass Nutzer:innen von sozialen Netzwerken, die mit vielen Personen in Kontakt stehen, zahlreiche Stimmen öffentlicher Bürgerkommunikation hören und häufig alternative Medien nutzen, die allesamt dieselben Meinungen vertreten, sich nicht nur durch die Zahl, sondern auch die Vielfalt der Urheber:innen in ihrer Meinung bestärkt fühlen.
Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG)
Das Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken (Netzwerkdurchsetzungsgesetz – NetzDG) ist seit dem 1. Oktober 2017 in Kraft. Es zielt darauf ab, Hasskriminalität, strafbare Falschnachrichten und andere strafbare Inhalte auf den Plattformen sozialer Netzwerke wirksamer zu bekämpfen. Dazu zählen z.B. Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und Bedrohung. Um die sozialen Netzwerke zu einer zügigen und umfassenderen Bearbeitung von Beschwerden insbesondere von Nutzer:innen über Hasskriminalität und andere strafbare Inhalte anzuhalten, wurden mit dem NetzDG gesetzliche Regeln für soziale Netzwerke eingeführt. Das Gesetz wird von einigen Personen als Zensurmittel betrachtet.
Phishing
Als P. bezeichnet man den Versuch, über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten an persönliche Daten eine:r Internetnutzer:in zu gelangen.
Postfaktisch
Postfaktisch ist angelehnt an den englischen Begriff „Post Truth Era“ (deutsch: das Zeitalter nach der Wahrheit). Es spricht den gesellschaftlichen Zustand an, in dem Fakten an Bedeutung verlieren. Öffentliche Diskussionen und politische Auseinandersetzungen der Bevölkerungsschichten werden demnach zunehmend von Emotionen geleitet. Das liegt daran, dass einige Bevölkerungsgruppen den medial präsentierten Fakten keinen Glauben mehr schenken. Sie sind davon überzeugt, dass diese nicht mit der aktuellen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation übereinstimmen. In diesem Zusammenhang fällt häufig auch der Begriff → Lügenpresse.
Populismus
Gemeint ist eine politische Strategie, die einem „reinen“ und in sich homogenen Volk eine korrupte Elite gegenübergestellt. Populist:innen sprechen deshalb in ihren Reden und Medienbeiträgen die „einfachen Leute“ an. Sie behaupten, als Einzige auf der Seite des sog. Volkes zu stehen und leiten aus dieser Positionierung den Anspruch ab, den Willen des Volkes und damit die „Wahrheit” zu erkennen. In der Regel werden zwei Feindbilder inszeniert, die auf dem Prinzip Gemeinschaft durch Abgrenzung fußen. Dieses sind zum einen politische, ökonomische oder kulturelle Eliten und zum anderen marginalisierte Bevölkerungsgruppen, d.h. soziale, kulturelle, religiöse oder sprachliche Minderheiten. In populistischen Parteien und Bewegungen sind fast immer charismatische Führungsfiguren zu finden, welche medial in eine möglichst direkte Beziehung zu ihrer Zielgruppe treten. Populist:innen meiden in der Regel den Begriff „Partei“ als Selbstbezeichnung und nennen sich eher Bewegung.
Poor Journalism
P. ist eine Form des schlechten Journalismus, die als redaktioneller Fehler versehentlich z.B aufgrund von Geldmangel oder Zeitdruck entsteht. Produzent:innen von fehlerhaften Nachrichten kann man höchstens Fahrlässigkeit vorwerfen, die Urheber handeln jedoch nicht vorsätzlich, haben somit keine Täuschungsabsicht. Beiträge, welche aufgrund von Poor Journalism entstanden sind, sind sind keine → Fake News, aber bieten einen Nährboden für solche. Siehe → Misinformation.
Propaganda
Bezeichnet zielgerichtete Versuche, politische bzw. weltanschauliche Ideen und Einstellungen systematisch zu verbreiten. Der Begriff kommt vor allem im politischen Kontext zum Einsatz.
Psychografik
Beschreibt die Idee, dass Vorlieben und Sprache, die User:innen in sozialen Netzwerken an den Tag legen, Rückschlüsse auf deren Persönlichkeit zulassen.
Q-Anon
Ein fiktiver Internet-Charakter, der Verschwörungsideologien verbreitet. Q-Anon oder Q ist das Pseudonym einer (mutmaßlich amerikanischen) Einzelperson oder Personengruppe.
Die gleichnamige Verschwörung verknüpft Elemente aus zahlreichen etablierten Verschwörungsmythen zu einer Erzählung weltumspannenden Ausmaßes. Haltlose und unbelegbare Vermutungen über einen „tiefen Staat” (“Deep State”), in dem Prominente, Linke und Superreiche die Geschicke der USA und der Welt steuern, sind ihr Kern. Donald Trump befeuerte die Erzählung, indem er bei Twitter mehrfach Q-Botschaften verbreitete. Wie typisch für Verschwörungserzählungen, bedient sich auch Q-Anon häufig antisemitischer Motive.
Querdenken 711
Q. ist eine Bewegung aus Stuttgart, die in mehreren deutschen Städten mit Regionalgruppen vertreten ist. Gründer ist Michael Ballweg. Viele Teilnehmende sehen einige ihrer Grundrechte durch die Corona-Verordnung eingeschränkt und fordern deshalb ihre Aufhebung.
Die Bewegung ist heterogen und greift die Sorgen unterschiedlichster Menschen und Gruppierungen auf. Ihr wird eine fehlende Abgrenzung bzw. Unterwanderung von der rechten Szene vorgeworfen.
Redpilling
Entlehnt aus dem Film »Matrix«. Im Film muss der Protagonist Neo sich entscheiden, ob er die blaue Pille schluckt und so ahnungslos weiterhin den Illusionen des Systems erliegt oder die »rote Pille« zu sich nimmt und die Wahrheit über seine Welt erfährt. In rechtsextremen Kreisen dient der Begriff R. als Metapher dafür, „die Wahrheit zu erfahren”, die die Ideologie vermeintlich offenbart, während die »blaue Pille« für die Nachrichten aus den → Mainstreammedien und unliebsame Politiker:innen steht.
Rabbit Hole
Zu deutsch: Kaninchenbau. Inspiriert aus Alice im Wunderland, wo die Protagonistin in einen Kaninchenbau fällt und so in einer fantastischen Welt landet. Heute wird der Begriff R. oft im Online-Kontext verwendet. „Falling down the R.”, also in den Kaninchenbau zu fallen, bedeutet dann sinngemäß, sich auf eine (virtuelle) Reise zu begeben, auf der man sich immer weiter in den (verstörenden) Tiefen des Webs verliert. Gerade durch die steigende Zahl → alternativer Medien online besteht die Gefahr, im Internet z.B. durch Verlinkungen oder (YouTube-) Empfehlungen auf Seiten zu landen, deren Betreiber bestimmte Ideologien verbreiten wollen.
Rechts-Alternative Medien
Der Begriff „rechts-alternativ“ leitet sich von der amerikanischen „Alt-Right“-Bewegung ab. Diese ideologische Gruppierung vertritt extrem konservative und reaktionäre Ansichten, welche die Mainstream-Politik ablehnt und Online-Medien zur Verbreitung von bewusst kontroversen Inhalten nutzt. Konkret gehören hierzu rechtspopulistische und rechtsextreme Teile der Medienlandschaft abseits des Mainstreams (z.B. Blogs), Wortführer:innen in den sozialen Medien (besonders auf Facebook und Twitter) und politische Bewegungen wie auch rechtsradikale Politiker:innen der AfD. Innerhalb der Berichterstattung werden journalistische Qualitätskriterien wie Wahrhaftigkeit/Richtigkeit, Aktualität, Relevanz und Themenvielfalt (Universalität) oftmals nicht eingehalten.
Satire
Mithilfe der Kunstform der Satire werden bestimmte Zustände kommentiert, kritisiert und angeprangert. Die enthaltene Information wird durch betonte Übertreibung so dargestellt, dass sie in der Regel leicht als falsch zu erkennen ist. Desinformationen, insbesondere Fake News arbeiten hingegen subtiler und werden so dargestellt, als könnten sie tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Satire möchte niemanden täuschen, sondern durch Spott und Übertreibung zum Nachdenken anregen und unterhalten.
Schweigespirale
Beschreibt den Prozess, bei dem Menschen ihre Meinung zu einem Sachverhalt nur äußern, wenn sie denken, dass viele andere die gleiche Einstellung haben. In Bezug auf Themen, die ihrer eigenen Meinung widersprechen, halten sie sich zurück und schweigen aus Angst vor Zurückweisung.
Weiterführend:
Die kommunikationswissenschaftliche Theorie der S. nach besagt, dass die Bereitschaft, persönliche Ansichten öffentlich darzustellen, unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Menschen, die den Eindruck haben, ihre Meinung entspräche der Mehrheitsmeinung, äußern sich bereitwilliger in der Öffentlichkeit. Sie bekennen sich eher öffentlich durch Meinungsäußerungen, Verhalten oder Symbole zu ihrer Meinung als diejenigen, die glauben, mit ihrer Meinung zur Minderheit zu gehören. Die Minderheitsfraktion verfällt in Schweigen aus Furcht vor sozialer Isolation. Dadurch erscheint die Gruppe der Ersteren noch stärker und in einem Spiralprozess scheint diese Meinung die alles beherrschende zu werden, selbst wenn sie in Wahrheit von einer Minderheit vertreten wird.
Shitstorm
Bei einem S. machen sich viele Personen im Netz ihrer Empörung Luft, wobei sie ihre Wut an eine:n bestimmte:n Adressat:in richten. Neben sachlicher Kritik enthalten Shitstorms auch oft hasserfüllte Beiträge. Häufig dient ein S. dazu, die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Problem zu lenken. Manchmal geht es aber auch darum, anderen Menschen gezielt zu schaden. So findet → Hate-Speech oft als organisierter S. statt. Dies geschieht z.B. über Aufrufe in rechten Social Media Gruppen, aber auch über → Trolling.
Selective Exposure
Menschen besitzen eine starke Tendenz dazu, Informationen und damit auch Nachrichteninhalte so wahrzunehmen, dass sie im Einklang mit ihren bereits bestehenden Vorstellungen stehen. Dies beginnt schon bei der Auswahl der Meldungen, die gelesen werden („Selective Exposure“), und setzt sich bei der Interpretation und Deutung („Selective Perception“) sowie der späteren Erinnerung an die rezipierten Inhalte („Selective Retention“) fort.
Sleeper Effect
Rezipierende tendieren mit der Zeit dazu, zu vergessen, aus welcher Quelle sie eine Information ursprünglich einmal hatten – und damit auch, ob sie die Quelle für glaubwürdig gehalten haben. Die Information selbst jedoch kann in Erinnerung bleiben. Besonders dann, wenn Rezipierende mit Fake News konfrontiert sind, die inhaltlich ihren Erwartungen und ihrem Weltbild entsprechen.
Social Bots
Als Social B. werden intelligente Computerprogramme bezeichnet, die in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv sind. Sie täuschen menschliches Verhalten vor und besitzen keine eigene Meinung, sondern folgen vorgegebenen Zielen. Mit Profilinformationen ausgestattet zielen sie darauf ab, einen virtuellen „Freundeskreis” aufzubauen und sich mit anderen, „echten” Nutzer:innen zu vernetzen.
Weiterführend:
Social Bots werden zunehmend für politische Zwecke eingesetzt, etwa um die Anzahl von Followern eines:einer Politiker:in zu erhöhen, negative Informationen über Gegenkandidat:innen zu verbreiten oder um bestimmte Themen im politischen Diskurs zu befördern. Weil diese Bots reale Nutzer:innen imitieren, ist es eine besondere Herausforderung, sie zu identifizieren. Social Bots werden häufig zur Verbreitung von Fake News, gefälschten Augenzeugenberichten und User-Kommentaren eingesetzt und gelten somit als wichtige Instrumente in → Desinformationskampagnen. In solchen Fällen werden sie als Malicious Bots (wörtlich übersetzt bösartige Bots) bezeichnet.
Sockenpuppen
Als Sockenpuppen bezeichnet man Zweit- oder Drittaccounts (Fake-Profile), die das Meinungsbild im Internet beeinflussen sollen. Speziell geht es darum, dass durch die Sockenpuppen der Anschein erweckt werden soll, dass eine Meinung von mehreren Leuten vertreten wird. Dahinter stecken aber tatsächlich Zweit- oder Drittaccounts von ein und derselben Person.
Third-Person-Effect
Der Third-Person-Effekt unterstellt, dass Menschen generell annehmen, andere würden durch Massenmedien stärker beeinflusst als sie selbst.
Trolling
Trolling wird allgemein als irreführendes und störendes Verhalten von Internet-Nutzer:innen bezeichnet. Trolle nutzen Sticheleien, Beleidigungen bis hin zu Gewaltandrohungen, um andere User:innen emotional werden zu lassen. Trolle agieren dabei provokativ und abseits der Erwartungen an eine faire und harmonische Kommunikation.
User-Generated Content
Damit werden digitale Inhalte bezeichnet, die nicht von den Betreibern einer Seite, sondern den Nutzer:innen selbst erstellt werden. Diese Inhalte reichen von Kommentaren, Blog-Beiträgen, Lexikoneinträgen oder Produktrezensionen über Design-Entwürfe hin zu Restaurantbewertungen uvm.
Verschwörung
Geheime Absprache von einer (kleinen) Gruppe Menschen, ein bestimmtes Ziel im Bereich des Machterwerbs oder des Machterhalts mit bestimmten Mitteln erreichen zu wollen. Als Verschwörer:innen werden real existierende Gruppen benannt z.B. Geheimdienste, polit-ökonomische Gruppen oder wohlhabende Familien.
Verschwörungserzählung
Auch „Verschwörungstheorie”, „Verschwörungsmythos”, „Verschwörungsverdacht”. V. sind ein Geflecht an Überzeugungen, das die eigentliche Ursache für ein Ereignis oder Phänomen auf die Intrigen mehrerer mächtiger Akteure zurückführt. V. beruhen auf der Annahme, dass diese Akteure typischerweise im Verborgenen und mit einem klar definierten Ziel handeln, das den Interessen von weiten Teilen der Bevölkerung entgegensteht. V. entstehen oftmals im Nachgang von wichtigen Weltgeschehnissen – sei es infolge der Anschläge des 11. September, der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy oder der Corona-Krise. Sie liefern alternative Erklärungsansätze entgegen den offiziellen und öffentlich zugänglichen Informationen und befassen sich mit feindlichen, unmenschlichen oder gar übermenschlichen Personen und Wesen, die das Gute und Erhaltenswerte in der Welt zu untergraben und zu zerstören suchen. In vielen V. finden sich antisemitische Komponenten und können extremistische Radikalisierungen beschleunigen. Verschwörungstheoretiker:innen glauben oftmals an die → Falschinformationen, die sie verbreiten (im Unterschied zu den Produzierenden von → Fake News).
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